originalklang project 2024

“Wenn ich einen leisen, verhaltenen Ton hervorbringen will, lasse ich ihn nicht ein Instrument spielen, das ihn leicht hergibt, sondern lege ihn in jenes, welches ihn nur mit Anstrengung und gezwungen, ja oft mit Überanstrengung und Überschreitung seiner natürlichen Grenzen zu geben vermag.

So müssen mir Bässe und Fagott oft in den höchsten Tönen quieken (!), die Flöte tief unten pusten…

Gustav Mahler

Gustav Mahlers Musik ist heute Teil unserer westlichen Identität. Aber kennen wir sie wirklich? Wissen wir, wie sie klang, als sie uraufgeführt wurde, oder sogar wie sie in Mahlers Kopf geklungen haben mag, als er sie zum ersten Mal in Toblach hörte? Unsere diesbezüglichen Erwartungen zu hinterfragen bedeutet auch, unser Verständnis von Geschichte, Tradition und Identität neu zu überdenken.

Das Projekt

Das originalklang project des Mahler Academy Orchestras unter der Leitung von Philipp von Steinaecker wirft ein völlig neues Licht auf die Aufführungspraxis zu Mahlers Zeit. Für dieses einzigartige Projekt treffen die Studierenden der Gustav Mahler Academy auf 50 Musiker:innen aus Europas Top-Ensembles und erwecken in Toblach, wo Mahler seine letzten Werke schrieb, die Musik der Wiener Jahrhundertwende auf historischen Instrumenten zu neuem Leben.

Um das Projekt zu ermöglichen, hat die Stiftung Euregio Kulturzentrum Toblach eine Sammlung aufgebaut, die das Instrumentarium der Wiener Philharmoniker um 1900 akribisch rekonstruiert. Auf diesen Originalinstrumenten werden historische Spieltechniken des Fin de Siècle neu erlernt und in einer Reihe von Kammermusikkonzerten nähert man sich dem Repertoire dieser Epoche an.

Das originalklang project des Mahler Academy Orchestra ist eine Koproduktion zwischen der Busoni-Mahler Stiftung Bozen und der Stiftung Euregio Kulturzentrum Toblach.

originalklang project 2024

Unter der Leitung von Philipp von Steinaecker wurde im Sommer 2024 die 5. Symphonie von Gustav Mahler erstmals seit ihrer Entstehungszeit auf Originalinstrumenten aufgeführt. Ebenfalls zum ersten Mal auf historischen Instrumenten erklang Rachmaninovs 3. Klavierkonzert. Solist auf einem historischen Steinway ist Leif Ove Andsnes. Ein identisches Instrument wählte Rachmaninov für seine legendäre New Yorker Aufführung des Konzerts 1911 unter der Leitung Gustav Mahlers.

Mahler Academy Orchestra Tour 2024

08.09.: Toblach – Gustav Mahler Saal

10.09.: Bozen – Stadttheater

11.09.: Wiener Konzerthaus – Großer Saal

12.09.: Concertgebouw Amsterdam – Grote Zaal

13.09.: Kölner Philharmonie

15.09.: Philharmonie de Paris – Grande salle Pierre Boulez

Hier gibt es die Liveübertragung der fünften Symphonie in der Philharmonie zum Nachschauen.

Das Video ist bis zum 15. März verfügbar.

“Woorden schieten tekort om deze omverwerpende ervaring te beschrijven. Kleuren, sferen, balans, tempi – eigenlijk alles was anders dan we gewend zijn.” 

Worte reichen nicht aus, um dieses überwältigende Erlebnis zu beschreiben. Farben, Atmosphären, Ausgewogenheit, Tempi – eigentlich war alles anders als wir es gewohnt sind.

Trouw, 14.09.2024

„Das hier aber ist was anderes, eine Stimulation von Herz und Hirn, wie man sie im Konzertsaal selten erlebt.“

VAN Magazin, 18.09.2024

„Die […] Truppe führt die sonst immer übermenschlich auftrumpfende Musik Mahlers auf menschliches Maß zurück, die Fünfte wird humanisiert, es wirkt, als würde sie von einem Prinzen wachgeküsst.“

Süddeutsche Zeitung, 12.09.2024

“[…] deed dit orkest voor het eerst het Amsterdamse Concertgebouw aan. En het voelde alsof Gustav Mahler himself weer even terug was in het gebouw waar hij meerdere malen zijn eigen werk dirigeerde.”

[…] dieses Orchester hatte seinen ersten Auftritt im Amsterdamer Concertgebouw. Und es fühlte sich an, als wäre Gustav Mahler selbst für kurze Zeit in das Gebäude zurückgekehrt, in dem er sein eigenes Werk mehrmals dirigiert hat.

Trouw, 14.09.2024

„Mehr Leiden, mehr Verzweiflung, mehr Surrealismus, mehr Melancholie, mehr Triumphträume, mehr Verstörung. Mehr Mahler.”

VAN Magazin, 18.09.2024

„Die Streicher sind mild und leise, die Holzbläser freundlich individuell, das Blech gentlemanlike elegant, die Balance beglückend. Selbst wenn alle Hundert aus Leibeskräften werkeln, sind irrsinnig viele Details hörbar.“

Süddeutsche Zeitung, 12.09.2024

“Die Mahleriatics um Philipp von Steinaecker erringen mit der Fünften Mahler einen Publikumstriumph sondergleichen.”

Süddeutsche Zeitung, 12.09.2024

Wissenschaft

Damit die neuesten Erkenntnisse zur historischen Aufführungspraxis in Wien zwischen 1890 und 1910 in die Arbeit der MusikerInnen einfließen können, arbeitet die Gustav Mahler Academy eng mit Prof. Dr. Clive Brown zusammen, der als führender Spezialist auf dem Gebiet der Aufführungspraxis romantischer Musik die Arbeit des Orchesters begleiten und die Musiker in Workshops und Gruppenproben instruieren wird.

Unsere Vorstellung eines schönen und sprechenden musikalischen Vortrags ist in ständigem Wandel begriffen. Im Laufe der Zeit kann es dabei geschehen, dass wir Klänge aus dem Auge verlieren, die subtiler sind als jene, die sie ersetzt haben, oder dass uns das Wissen um Ausdrucksmöglichkeiten verloren geht, die selbst in den detaillierten Partituren Mahlers nur zwischen den Zeilen impliziert sind. Diese Klänge und Ausdrucksmöglichkeiten wiederzuentdecken und sie kreativ zu nutzen, kann der Musik jene Frische und Wirkung zurückgeben, die durch technologische Entwicklungen und durch die zeitfremde Lesart von Mahlers Notation verloren gegangen sind.

Prof. Dr. Clive Brown

Instrumente

In Partnerschaft mit der Gustav Mahler Academy hat die Stiftung Euregio Kulturzentrum Toblach mit dem Aufbau einer einzigartigen Instrumentensammlung für das originalklang project begonnen. So wird das historische Instrumentarium des Wiener Hofopernorchesters zu Mahlers Direktionszeit um 1910 akribisch rekonstruiert. Die Stiftung hat Blas-und Schlaginstrumente gekauft und restauriert oder, in einigen wenigen Fällen, exakte Kopien anfertigen lassen. Die Streicher ziehen Darmsaiten auf ihre Instrumente und passen ihre Technik den damaligen Gegebenheiten an.

 

Faculty Musicians

Mahler Academy Orchester

Afanasy Chupin
Konzertmeister – Mahler Chamber Orchestra

Stefan Arzberger
Violine I – Leipziger Streichquartett

Stephanie Baubin
Violine I – Mahler Chamber Orchestra

Jan Fišer
Violine I – Czech Philharmonic

Johannes Lörstad
Violine I – Royal Stockholm Philharmonic

Claudio Mondini
Violine I – Filarmonica della Scala

Alexandra Preucil
Violine I – Mahler Chamber Orchestra, Cleveland Orchestra

Massimo Spadano
Violine II – Orchestra de Galicia

Marlene Dijkstra
Violine II – Nederlands RadioOrkest

Žiga Faganel
Violine II – Slovenian Philharmonic

Christian Heubes
Violine II – Mahler Chamber Orchestra

Irina Kevorkova
Violine II – Slovenian Philharmonic

Anna Maria Malm
Violine II – Mahler Chamber Orchestra

Francesca Monego
Violine II – Filarmonica della Scala

Volker Jacobsen
Viola – Artemis Quartett

Marie-Louise de Jong
Viola – Dudok Quartet Amsterdam

Martina Forni
Viola – Concertgebouw Orkest Amsterdam

Anna Krimm
Viola – Beethovenorchester Bonn, Spira Mirabilis

Carolin Krüger
Viola – Staatsorchester Braunschweig

Jörg Winkler
Viola – Maggio Musicale Fiorentino

Gabriele Geminiani
Cello – Accademia Santa Cecilia

Aljia Mandič
Cello – Slovenian Philharmonic

Leo Schmidt
Cello – WDR Symphonie Orchester

Johan van Iersel
Cello – Concertgebouw Orkest Amsterdam

Moritz Weigert
Cello – Mahler Chamber Orchestra

Naomi Shaham
Kontrabass – Symphonie Orchester des Bayerischen Rundfunks

Lorraine Campet
Kontrabass – Opéra de Paris

Tom Devaere
Kontrabass – B-Rock

Roberto di Ronza
Kontrabass – Lucerne Festival Orchestra

Todor Markovič
Kontrabass – NDR Radiophilharmonie

Chiara Tonelli
Flöte – Mahler Chamber Orchestra

Diego Aceña Moreno
Flöte – Staatsorchester Kassel

Francisco Varoch
Flöte – Mahler Chamber Orchestra

Sebastian Sima
Oboe – Orchester der Wiener Staatsoper

Stefaan Verdegem
Oboe – AnimAeterna

Robert Oberaigner
Klarinette – Staatskapelle Dresden

Martin Bewersdorff
Klarinette – Dortmunder Philharmoniker, Concerto Köln

Giorgio Mandolesi
Fagott – Orchestre de Paris

Maurizio Barigione
Fagott – Teatro Massimo Palermo

Jonas Rudner
Horn – Tonkünstler Orchester Wien

Florian Gurdet
Horn – Klangvereinigung Wien

Guillaume Jehl
Trompete – Berliner Philharmoniker

Wolfgang Gaisböck
Trompete – Camerata Salzburg

Raphael Pouget
Trompete – Haydn Konservatorium

Walter Voglmayr
Posaune – Wiener Symphoniker

Otmar Gaiswinkler
Posaune – Wiener Symphoniker

Franz Winkler
Tuba – Wiener Symphoniker

Stefan Rapp
Pauke – Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Gleb Logvinov
Schlagwerk – Mariinsky Orchestra

Gaël Gandino
Harfe – Bayerisches Staatsorchester München

Debütaufnahme des Mahler Academy Orchestra bei Alpha Classics: Philipp von Steinaecker dirigiert Mahler’s Neunte Symphonie auf historischen Instrumenten.

 

Just in:
Ausgezeichnet mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik

„Von modernen Orchestern und Dirigenten gerne totgeklopft im verzweifelten Versuch, Mahlers abgründigen Humor zu treffen, sind sie nun Bilder von überbordender Klangphantasie, überraschend durch immer neue Farb- und Geräuschkombinationen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2024

„Tatsächlich könnte diese Interpretation zu den wenigen gehören, die man einmal richtungsweisend nennen wird.“

Neue Zürcher Zeitung, 10.08.2024

„Ein faszinierender Reichtum an Farben!“

BR Klassik, 21.07.2024

“Transparent, herzzerreißend, erschütternd modern: So möchte man ab sofort alle Mahler-Symphonien hören.“

Der Tagesspiegel, 21.07.2024

„Diese Interpreten nehmen es mal eben mit der Mahler-Diskografie auf – von Bruno Walter bis Mariss Jansons, vom Concertgebouw Orchester bis zu den Wiener Philharmonikern. Chapeau!”

SWR, 13.06.2024

„I’m convinced by this stellar recording […] I marveled at the expressive layers and details that the period instruments added.“

Diese herausragende Aufnahme überzeugt mich […] Ich staune über die neuen Schichten des Ausdrucks und über die Details, die durch die historischen Instrumente entstehen.

WQXR - New York

„Mit einem bis in die Haarspitzen motivierten Projektorchester stößt sie die Tür weit auf zur Vergangenheit und birgt gerade deshalb ein großes Potential für die Zukunft der Mahler-Interpretation. Ein Meilenstein.“

BR Klassik, 21.07.2024

Debütaufnahme des Mahler Academy Orchestra bei Alpha Classics: Philipp von Steinaecker dirigiert Mahler’s Neunte Symphonie auf historischen Instrumenten.

Just in:
Ausgezeichnet mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik

„Mit einem bis in die Haarspitzen motivierten Projektorchester stößt sie die Tür weit auf zur Vergangenheit und birgt gerade deshalb ein großes Potential für die Zukunft der Mahler-Interpretation. Ein Meilenstein.“

BR Klassik, 21.07.2024

“Transparent, herzzerreißend, erschütternd modern: So möchte man ab sofort alle Mahler-Symphonien hören.“

Der Tagesspiegel, 21.07.2024

„Ein faszinierender Reichtum an Farben!“

BR Klassik, 21.07.2024

„Tatsächlich könnte diese Interpretation zu den wenigen gehören, die man einmal richtungsweisend nennen wird.“

Neue Zürcher Zeitung, 10.08.2024

„Von modernen Orchestern und Dirigenten gerne totgeklopft im verzweifelten Versuch, Mahlers abgründigen Humor zu treffen, sind sie nun Bilder von überbordender Klangphantasie, überraschend durch immer neue Farb- und Geräuschkombinationen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2024

„I’m convinced by this stellar recording […] I marveled at the expressive layers and details that the period instruments added.“

Diese herausragende Aufnahme überzeugt mich […] Ich staune über die neuen Schichten des Ausdrucks und über die Details, die durch die historischen Instrumente entstehen.

WQXR - New York

„Diese Interpreten nehmen es mal eben mit der Mahler-Diskografie auf – von Bruno Walter bis Mariss Jansons, vom Concertgebouw Orchester bis zu den Wiener Philharmonikern. Chapeau!”

SWR, 13.06.2024